Taras Geschichte
Ich war etwa sechs Jahre alt, als ich zum ersten Mal ein Yogastudio betrat. Das war in meinem Heimatland Iran. Nein, ich habe nicht sofort mit Yoga angefangen. Ich habe nur meine Mutter begleitet. Ich fand es großartig, wie wunderbar die Praxis ihre Stimmung und die der anderen Schülerinnen veränderte. Jedes Mal geschah das gleiche Wunder: Eine Gruppe ganz normaler Frauen, in manchen Fällen etwas müde oder gestresst, betrat die Klasse und eine Gruppe lächelnder, entspannter, glücklicher Frauen verließ das Studio.
20 Jahre später zog ich nach Deutschland. Ich schloss meinen Master in Informatik ab und arbeitete gleichzeitig in einem IT-Unternehmen – mehr als zehn Stunden pro Tag und fünf Tage pro Woche. Ich war oft gestresst und hatte Heimweh nach dem Iran, denn ich vermisste meine Familie und Freunde.
Auf der Yogamatte ein Zuhause finden
Durch glückliche Umstände fand ich in Darmstadt, meinem damaligen Wohnort, eine Anzeige für ein Yogastudio. Im Jahr 2011 begann ich bei „Cityoga“ Yoga zu praktizieren, und es dauerte nicht lange, bis es zu meiner Leidenschaft wurde. Es gab mir alles, was ich wollte: einen fitten Körper, einen ruhigen und klaren Geist und ein glückliches, ausgeglichenes Leben. Damals habe ich auf meiner Yogamatte eine Art Zuhause gefunden.
Die Zeit verging und ich begann als IT-Beraterin zu arbeiten – ein Job, bei dem Reisen zum Alltag gehört. Deshalb konnte ich keine Zeit für mein Yoga finden. Obwohl ich immer erschöpft war, war ich dennoch sehr stolz auf meine Leistungen – bis eines Tages etwas Seltsames mit mir geschah: An einem Samstagmorgen im Winter 2016 als ich mich gerade zum Ausgehen fertig machen wollte, spürte ich einen plötzlichen, scharfen, stechenden Schmerz in meinem Bauch. Bis zum Ende des Tages wurden die Schmerzen nicht besser und wurden so stark, dass ich ins Krankenhaus gebracht wurde.
Eilig in die Notoperation
Die Ärzte konnten nicht gleich erkennen, was los war, und rieten zu einer Notoperation. Der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, waren meine Arbeit und meine Projekte. Der wichtigere Gedanke kam mit zwei Minuten Verspätung: „Oh mein Gott, es könnte etwas Ernstes sein!“
Meine Vermutung war richtig. Ich hatte innerhalb von vier Monaten zwei große Unterleibsoperationen wegen eines perforierten Divertikels in meinem Dickdarm, das mich hätte umbringen können, wenn ich es nicht rechtzeitig ins Krankenhaus geschafft hätte.
Die Genesungszeit hat mein Leben verändert
Die Genesungszeit war nicht einfach, aber sehr prägend: Sie hat meine Sicht auf das Leben massiv verändert. In diesen Tagen wurde mir klar, was für mich wirklich wichtig, erfüllend und sinnvoll ist.
Natürlich konnte ich nach der Operation lange Zeit nicht wieder arbeiten gehen. Was ich in dieser Zeit vermisste, war nicht mein IT-Job, sondern meine Yogapraxis.
Sobald ich wieder auf den Beinen war, ging ich ins Studio, mit null Muskeln im Unterleib und einem schwachen Körper. Ich war so lethargisch, dass ich die meiste Zeit über nicht viel mehr als die Ruhepositionen (Tadasana, Balasana, Savasana usw.) praktizieren konnte. Aber das Wunder des Yoga war immer noch da, ungeachtet der Beschränkungen und Einschränkungen meines Körpers. Yoga und meine wunderbare Lehrerin, Steffi Rieger, haben den Prozess der Heilung und des Wiedererlangens von Wohlbefinden nach den Schmerzen unterstützt.
2017 zog ich nach Frankreich nahe der Schweizer Grenze und fand mich in einer wunderbaren Landschaft zwischen zwei wunderschönen Bergen wieder: Jura und Mont Blanc. Hier fand ich den Mut, meinem Herzen zu folgen und meine Leidenschaft zu meinem Beruf zu machen: Um in eine der renommiertesten Yogaschulen der Welt aufgenommen zu werden, reiste ich ins „Krishna-Village“ in Australien und absolvierte meine Vinyasa-Yogalehrerausbildung (RYS 200 Yoga Alliance). Nachdem ich in meine damalige Heimat Frankreich zurückgekehrt war, gründete ich eine kleine Version von Yoga Home, die Auswandernden geholfen hat, ihr Zuhause auf der Yogamatte zu finden.
Yoga, die Einheit von Körper, Geist und Atem
Yoga bedeutet wörtlich übersetzt „Einheit“. Die Einheit zwischen unserem Körper, unserem Geist und unserem Atem. Die Einheit zwischen uns und der besten Version unserer selbst. Das ist es, was ich selbst mit Yoga erfahren habe: mich wieder mit mir zu verbinden und ein friedvolles Zuhause in mir zu finden – unabhängig davon, wo ich bin und was ich tue.
Das möchte ich gerne mit dir teilen. Yoga ist definitiv sehr wohltuend für den Körper, aber es kann über die körperliche Ebene hinausgehen und viele positive Auswirkungen auf den Geist haben. Das Ergebnis ist eine Steigerung der allgemeinen Lebensqualität. Yoga ist wie ein Ozean, und es liegt ganz bei dir, wie tief du jeden Tag und jedes Mal eintauchen möchtest.
In meinen Yogastunden gebe ich dir Anleitungen, Informationen und Ideen. Ich biete verschiedene Variationen, Anpassungen und Korrekturen an. So kannst du mit Freude den Weg des Yoga gehen und ganz in ihn eintauchen. Du findest Raum für dich selbst, um auf deinen Körper und deinen Geist zu hören, behutsam an deinen Grenzen zu arbeiten und sie anmutig zu erweitern.
Nun, es wird unser Leben nicht verändern, wenn wir auf dem Kopf stehen können, aber es wird sicherlich unser Leben verändern, wenn wir uns völlig bewusst werden, was in unserem Kopf (und unserem ganzen Körper) geschieht. Dann können wir es verstehen, akzeptieren und – wenn nötig – ändern.
Lass uns gemeinsam den Yoga-Weg gehen.
Spüre durch Yoga dein inneres Selbst.
Finde dein inneres, friedvolles Zuhause.
Viel Liebe!
Tara